Bahnbau-Profis und Alpinbau-Spezialisten von SWIETELSKY bauen gemeinsam eine Beschneiungsanlage am Kitzsteinhorn.
Rund 1,2 Millionen Gäste besuchten in der Saison 2018/19 das Kitzsteinhorn, ein Rekord. Die darauffolgenden Sommermonate brachten der Gletscherbahn Kaprun gar ein Plus von 37 Prozent. Mehr Gäste bedeuten höhere Umsätze, auch für die Gastronomie am Berg. In Anbetracht dieser wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung ist Schneesicherheit das Gebot der Stunde. Der weitere Ausbau der Beschneiungsleitungen bis in den obersten Bereich des „ewigen Eises“ hat Priorität.
Die beiden SWIETELSKY-Tochterunternehmen HTB Baugesellschaft und Bahnbau Petri wurden daher von den Gletscherbahnen Kaprun (GBK) mit der Errichtung beziehungsweise Erweiterung einer hochalpinen Beschneiungsanlage am Kitzsteinhorn beauftragt. Bei seinem Besuch im vergangenen Oktober zeigte sich SWIETELSKY-Miteigentümer Andreas Brustmann beeindruckt, als er neben der Verlegung der Druckleitung sowie der Felssicherung auch die Gleisbauarbeiten im um 55 Grad geneigten Stollen besichtigte. Die Baustelle liegt auf einer Seehöhe von 2650 bis 2950 Metern. Schwierige Zugänglichkeit und Witterung machen die Herstellung einer Gletscherunterquerung durch Stollen (70 Meter) und Schrägschacht (80 Meter) sowie die Verlegung von Rohren auf 650 Metern zu einer logistischen und bautechnischen Meisterleistung. Circa siebzig Einsatzstunden des Hubschraubers werden geleistet, unter anderem auch um eine Felsvernetzung von etwa 2000 Quadratmetern herzustellen. Gebaut wird von Juni 2019 bis Herbst 2021. Die Bahnbauprofis aus Fischamend ergänzen sich dabei perfekt mit den Alpinbau-Spezialisten der HTB-Niederlassung aus Fusch an der Großglocknerstraße.
Nach Fertigstellung wird es möglich sein, das Nährgebiet des Schmiedingergletschers durch Schnee aus der Beschneiungsanlage zu bedecken. Durch Schmelzen und Gefrieren und der damit einhergehenden Eisbildung wird der Gletscher geschützt. Parallel zu den baulichen Maßnahmen wird intensives „Schneemanagement“ mittels Schneedepots betrieben, zum einen, um den Saisonstart abzusichern, und zum anderen, um eine Schutzschicht für das darunterliegende Gletschereis zu schaffen. Das geht Hand in Hand mit ökologischer Begleitplanung und einer ökologischen Bauaufsicht. Alle Seilbahnen und Lifte des Kitzsteinhorns werden übrigens mit Strom aus 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben.